FAQs zu den Klinikbauten

Kosten, Planung, Terminierung – die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Krankenhaus-Neubauten der MHH und UMG

 

Übergeordnete Fragen zu den Bauprojekten der Unikliniken der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)

Für den Krankenhaus-Neubau der MHH sowie den der UMG werden jeweils 1,05 Mrd. EUR (einschl. Risikopuffer) bereitgestellt. Das Land Niedersachsen finanziert die beiden Neubauten. Es hat hierzu ein sogenanntes „Sondervermögen zur Nachholung von Investitionen bei den Hochschulen in staatlicher Verantwortung“ errichtet. Zusätzlich verfügt die UMG für dieses Projekt über rund 110 Mio. Euro aus vorher bewilligten Mitteln.

Hierfür wurde Vorsorge getroffen und ein Risikopuffer berücksichtigt, der diese Risiken abdecken soll. Ob dieser Puffer ausreichen wird, lässt sich unter den aktuellen Bedingungen (extreme Baupreiskostensteigerungen, Lieferschwierigkeiten, Krieg in Europa, explodierende Energiekosten) für die Zukunft nicht sicher vorhersagen. Gegebenenfalls wird es daher im Laufe der Planung zu einer Anpassung des Bauprogramms kommen müssen.

Das Thema Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert bei beiden Krankenhaus-Bauvorhaben und wird daher konsequent mitgedacht. Es ist ein wichtiges strategisches Ziel. So werden durch die geplante Gebäudekonstruktion Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. CO2-armer Beton, eine erhöhte Wärmedämmung oder eine Dachbegrünung zahlen sowohl beim Bau als auch beim späteren laufenden Betrieb der beiden Universitätskliniken in Hannover und Göttingen positiv auf die Klimabilanz ein.

Ein zweiter Baustein für mehr Nachhaltigkeit ist die Energieversorgung. Die Planungen für die Neubauten schließen den Einsatz von Wärmepumpen, einer Geothermie Anlage zur Wärmeversorgung, und großflächiger Photovoltaikanlagen im Dachbereich ein. Selbstverständlich werden Anlagen für die Wärmerückgewinnung in verschiedenen technischen Bereichen vorgesehen und darüber hinaus wird für die Spitzenlastbedarfe mit einer Fernwärmeversorgung geplant.

Der Krankenhaus-Neubau der UMG wurde bei der DGNB zur Zertifizierung angemeldet. Das ist ein international anerkannter Nachhaltigkeitsmaßstab. Ziel ist der DGNB-Standard Gold. Der Neubau der MHH wird ebenfalls bei der DGNB zur Zertifizierung angemeldet werden.

Das Thema Digitalisierung hat einen hohen Stellenwert bei beiden Bauvorhaben. Projektziel ist die Errichtung zweier digitaler Unikliniken in Hannover und Göttingen, d. h. die vollständige Digitalisierung aller patientennahen und patientenfernen Krankenhaus-Kernprozesse. Dafür wird eine vollflächige digitale Infrastruktur für die beiden Unikliniken geplant. Ergänzt werden diese Grundfunktionen u.a. durch telemedizinische Anwendungen, die eine Übertragungen aus OP-Sälen zur Lehre oder zur Vernetzung innerhalb der OP-Abteilungen ermöglichen können. Eine weitere Maßnahme sind zum Beispiel Tracking-Systeme für medizinische Geräte oder Betten. Für die Logistik- und Versorgungsprozesse der unterschiedlichen Funktionsbereiche wird ein automatisiertes, fahrerloses Transportsystem (FTS) etabliert.

An beiden Standorten arbeiten engagierte Teams intensiv an der Planung der Neubauten beider Universitätskliniken. Je nach Baustufe sind das bis zu 150 Personen gleichzeitig. Die Arbeit geht nicht erst los, wenn der Bagger auf dem Baufeld rollt. Aber diese Vorarbeit sieht man als außenstehende Person natürlich nicht. 

Daher haben wir uns bei ZUKUNFTuniklinik genau das auf die Fahne geschrieben: Das Unsichtbare sichtbar machen. Mit regelmäßigen Updates, Blicken hinter die Kulissen und spannenden Ausblicken auf das, was kommt, möchten wir Interessierte auf dem Weg zur Medizin der Zukunft mitnehmen.

Fragen zum Neubau der Universitätsklinik MHH

Da mit dem vorhandenen Budget nicht die gesamte Krankenversorgung der MHH neugebaut werden kann, müssen die Bauabschnitte identifiziert werden, die die höchste Priorität besitzen.

Mit der 1. Baustufe des Krankenhaus-Neubaus der MHH wird ein Gebäudekomplex errichtet, der die Zentrale Notaufnahme sowie die Bereiche Notfall & Trauma, Herz & Lunge sowie Kopf & Nerven (Teil 1) enthält. Hier werden alle Betten, Ambulanzen und medizinischen Funktionen dieser Bereiche angesiedelt.

Diese 1. Baustufe kann mithilfe des Sondervermögens finanziert und so gebaut werden.

Darüber hinaus wurden die Baustufen 2 und 3 für die MHH identifiziert, die jedoch nicht durch das Sondervermögen abgedeckt sind.

Mit der 2. Baustufe sollen die Krankenhaus-Bereiche Eltern & Kinder, Bauch & Transplant, Onkologie & Immunologie baulich umgesetzt werden.

Die 3. Baustufe soll die Krankenhaus-Bereiche Kopf & Nerven (Teil 2) und Zahnheilkunde umfassen.

Es gibt viele Gründe, die für diesen Krankenhaus-Neubau-Standort sprechen. Ausschlaggebend waren insbesondere die Ergebnisse einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die im Jahr 2019 durchgeführt wurde. Darüber hinaus sind folgende Vorteile des Stadtfelddamms für die Wahl entscheidend gewesen:  Die räumliche Trennung von Baustelle und laufendem Betrieb, das große unbebaute Baufeld, die Möglichkeit für eine funktionale und wirtschaftliche Planung der Krankenhaus-Neubauten sowie die Möglichkeit der Weiterentwicklung des Gesamtcampus zu einem Wissenschaftscampus für das Universitätsklinikum der MHH.

Nach derzeitiger Terminplanung der Baugesellschaft (HBG) beginnt die Bauausführung der 1. Baustufe der Uniklinik MHH im Jahr 2028.

Nach derzeitiger Terminplanung der Baugesellschaft (HBG) erfolgt die Fertigstellung der 1. Baustufe der Uniklinik MHH Ende 2033. 

Großbaustellen verursachen erfahrungsgemäß über die gesamte Bauzeit einen regen Baustellenverkehr für den An- und Abtransport von Baumaterialien. Da es noch keine konkrete Planung gibt und noch kein Baustellenlogistikkonzept vorliegt, sind die konkreten Anfahrtswege noch nicht bekannt. Es ist mit den üblichen Beeinträchtigungen einer Baustelle zu rechnen.

Die Planungs- und Bauleistungen der Krankenhaus-Neubaus der Uniklinik MHH werden von der Baugesellschaft (HBG) ausgeschrieben. Um sich auf Aufträge rund um den Krankenhaus-Neubau der MHH zu bewerben bzw. Leistungen anzubieten, sollten die Ausschreibungen auf den einschlägigen Vergabeportalen beachtet werden.

Fragen zum Neubau der Universitätsklinik UMG

Beim Krankenhaus-Neubau der UMG werden zwei Baustufen realisiert, die folgende Funktionsbereiche umfassen:

Die Baustufe 1 des Krankenhaus-Neubaus in Göttingen umfasst den Kernbestandteil der Krankenversorgung, nämlich das 0perative Zentrum sowie das Herz-, Neuro- und Notfallzentrum. Darüber hinaus befinden sich hier die Radiologische Diagnostik sowie das Ambulante Operieren und die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukt (AEMP). Der Krankenhaus-Gebäudekomplex wird so realisiert, dass es in sich voll funktions- und betriebsfähig ist.

Die Baustufe 2 des Krankenhaus-Neubaus der UMG umfasst das Eltern-Kind-Zentrum und das Operative Kinderzentrum mit Kopf-OP-Zentrum.

Nach derzeitiger Terminplanung der Baugesellschaft (BauG UMG) beginnt für den Uniklinik-Neubau der UMG die Bauausführung der 1. Baustufe im Januar 2025 und die der 2. Baustufe im Jahr 2027.

Nach derzeitiger Terminplanung der Baugesellschaft (BauG UMG) erfolgt die Fertigstellung der 1. Baustufe des Krankenhaus-Neubaus der UMG Ende 2029. Die Fertigstellung der 2. Baustufe folgt Ende 2030.

Die Planungs- und Bauleistungen werden von der Baugesellschaft6 (BauG UMG) ausgeschrieben. Um sich auf Aufträge rund um den Krankenhausneubau der UMG zu bewerben bzw. Leistungen anzubieten, sollten die Ausschreibungen auf den einschlägigen Vergabeportalen beachtet werden.

Die Sicherstellung des Klinikbetriebes der Uniklinik der UMG hat für uns höchste Priorität. Gewisse Maßnahmen, wie z. B. die Abbrucharbeiten des Pumpwerkes oder die Großbetonagen, werden bezüglich Lärmentwicklung oder Erschütterungen im laufenden Klinikbetrieb eine besondere Herausforderung darstellen. Eine gute Kommunikation und das Verständnis aller Beteiligten füreinander sind hier unabdingbar. Zudem verursachen Großbaustellen wie die des Uniklinik-Neubaus erfahrungsgemäß über die gesamte Bauzeit einen regen Baustellenverkehr für den An- und Abtransport von Baumaterialien. Es ist mit den üblichen Beeinträchtigungen einer Baustelle zu rechnen.