Mobile Klinik-Roboter: Fahrerlose Transportsysteme (FTS) als Logistik-Helfer

Im ersten Moment wirkt es wie aus einem Science-Fiction-Film, wenn der silberne Kasten mit seinen blinkenden Signalleuchten langsam durch den Krankenhausflur rollt. Der Roboter ist allerdings nicht aus einer anderen Galaxie, sondern verrichtet im digitalisierten Krankenhaus der Zukunft sehr praktische, irdische Aufgaben: Fahrerlose Transportsysteme – kurz FTS – sind nützliche Logistik-Helfer und automatisierte Schlepper, die das Klinikpersonal im Neubau der UMG im Alltag entlasten werden.

Fahrerlose Transportfahrzeuge 
unterstützen die Krankenhauslogistik

Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) – oder Transportsysteme (FTS) – in der Krankenhauslogistik zeigen den Weg einer zunehmenden Digitalisierung in Kliniken auf sehr plastische Weise auf: Die Transportfahrzeuge sind flurgebundene Fördermittel mit eigenem Fahrantrieb, die auf vordefinierten Strecken alles transportieren, was auf den Stationen benötigt wird. Sie werden automatisch gesteuert und berührungslos geführt – ohne personelle Unterstützung transportieren sie verschiedenste Waren, wie Verbrauchsartikel, Arzneimittel, Sterilgut, Wäsche, Speisen, Abfall und vieles mehr. Dafür tragen die rollenden Roboter auf ihren stabilen Metallkörpern bis zu mehrere 100 Kilo schwere Edelstahl-Container. Als Variante gibt es zudem einen Gabelstapler, der die Container von oben oder unten greifen kann.

Das Klinikpersonal wird durch die Fahrerlosen Transportsysteme in den Neubauten der UMG entlastet – und bekommt dadurch mehr Zeit für seine Kernaufgaben in der Gesundheitsversorgung.

Mit FTS wird modernste Logistiktechnologie etabliert

Auf ihrem Weg vom Startpunkt bis zum Ziel – und zurück – nutzen FTS eigenständig Aufzüge, registrieren über Sensorik Hindernisse und regulieren in diesem Fall die Fahrtgeschwindigkeit bzw. bremsen ab und halten an, wenn es notwendig ist. Außerdem kommunizieren sie vorausschauend mit Aufzügen und Türen. Eine Echtzeit-Standorterfassung von Fahrzeugen und Containern dokumentiert die Prozesse und macht sie nachvollziehbar: Auf jedem Geschoss wird es so genannte V+E-Stationen geben – Versorgung + Entsorgung. In diesen Räumen werden die Container angeliefert oder abgeholt, hier enden je Geschoss die FTF-Aufzüge. Je Ebene sind zwei solcher Stationen geplant.

Die Vorteile der automatisierten 
Logistiktechnologie in Krankenhäusern:

  • FTS zeichnen sich durch ihren zuverlässigen Einsatz aus. 
  • FTS ermöglicht bei vollständigem Ausbau der Technologie 24/7 planbare Warentransporte. 
  • Dadurch werden in Krankenhäusern zeitliche Peaks in der Ver- und Entsorgung entzerrt. 
  • Die Automatisierung der Warentransporte optimiert die Logistikprozesse und entlastet das Klinikpersonal. Dieses kann sich dadurch noch stärker auf seine Kernaufgaben fokussieren: die Gesundheitsversorgung. So kommt FTS in einem zweiten Schritt auch den Patient:innen zugute. 

Automatisierte FTS minimieren Wege 
und flexibilisieren die logistische Planung 

Der Automatisierungsgrad der Warentransporte wird sich in den Neubauten der UMG gegenüber dem heutigen Bestand noch einmal steigern. Das macht eine logistische Planung flexibler, gleichzeitig können FTS-Wege minimiert werden: Die Sendeaufträge von Mitarbeitenden können zukünftig zeitlich vom Start der FTS-Fahrt entkoppelt werden. Auch das gleichzeitige Abgeben und Mitnehmen von Containern an einer V+E-Station durch ein FTS wird im Neubau möglich sein. Dies spart wertvolle Zeit und macht die Prozesse effizienter – Wege können zudem gemeinsam genutzt werden, was die Flächeneffizienz deutlich erhöht.

FTS automatisieren die Krankenhauslogistik der Zukunft

In großen Unikliniken wie der UMG und MHH wachsen die logistischen Herausforderungen – täglich müssen Tonnen von Material schnell transportiert werden. FTS-Logistiksysteme, die schwere Container mit zum Beispiel Schmutzwäsche bewegen, können den Materialtransport sehr effizient abwickeln und wertvolle Ressourcen für medizinische Aktivitäten freisetzen.